JEKYLL ISLAND
WO EINST ROCKEFELLER, PULITZER & CO PROMENIERTEN
Jekyll Island in Georgia ist Teil der idyllischen Golden Isles und steht heute vollständig unter Naturschutz – bewohnt ist sie dennoch. Einst war die Insel ein exklusiver Rückzugsort für Amerikas High Society: Namen wie J.P. Morgan, Goodyear, Rockefeller oder Pulitzer lassen erahnen, welche gesellschaftliche Liga sich hier zum Wintervergnügen traf. Ihre prachtvollen Anwesen tarnte man bescheiden als „Chalets“ – ein Versuch von Understatement, der angesichts der Villengröße nur bedingt gelang.
Ein ganz eigener Zauber geht vom Driftwood Beach aus: Die bizarren, vom Salz und der Sonne gebleichten Baumgerippe, die sich wie Gespenster aus dem Sand erheben, schufen eine gespenstische Kulisse, die Filmemacher begeisterte – unter anderem wurde hier für die Erfolgsserie The Walking Dead gedreht. Auch das Historienepos Glory mit Morgan Freeman und Denzel Washington fand auf Jekyll Island seine dramatische Szenerie.
Die Insel selbst ist von atemberaubender, unberührter Schönheit. In den salzigen Marschlanden rund um Jekyll gedeihen die wohl süßesten Garnelen der Südstaaten – ein Genuss, dem die außergewöhnlich zuckerreichen Algen zu verdanken sind, die hier wachsen. Golfspieler hingegen sollten sich gut überlegen, ob sie einen verirrten Ball im Marschland wirklich zurückholen möchten – denn in den trüben Gewässern lauern Einheimische mit beeindruckendem Biss. Wer seine Gliedmaßen und sein Handicap schätzt, lässt den Ball besser liegen.