SEIFFEN
Wo jeden Tag Weihnachten ist.
Im erzgebirgischen Seiffen ist das ganze Jahr über Weihnachtszeit – hier glitzern nicht nur die Sterne, sondern auch die Augen der Besucher. Zwischen Räuchermännchen und Nussknackern, Lichterbögen und filigranem Spielzeug scheint die Zeit stehen geblieben zu sein – und zwar auf die schönste Weise.
Sächsisch für Fortgeschrittene
Die Seiffener sind echte Erzgebirgler – herzlich, traditionsbewusst und sächsisch sprechend. Und das ist manchmal gar nicht so leicht zu verstehen: „Ä Dännschn“ heißt nicht etwa „Vorsicht!“, sondern ganz friedlich „ein Tannenbäumchen“. Wer hier zuhört, sollte also nicht nur hinhören, sondern auch ein bisschen Herz mitbringen. Denn was die Sprache vielleicht verwirrt, macht das Handwerk doppelt wett.
Handwerkskunst wie anno dazumal
Seit dem 19. Jahrhundert wird in Seiffen geschnitzt, gedrechselt und bemalt, was das Holz hergibt. In zahllosen kleinen Werkstätten entstehen Spielzeuge, Schmuckstücke und Kunstwerke, die nicht nur Kinderherzen höherschlagen lassen. Schauwerkstätten und Drechselkurse laden dazu ein, selbst kreativ zu werden. Und wer sich lieber zurücklehnt, entdeckt in den Läden wahre Schätze – mit viel Liebe gemacht und nostalgischem Flair.
Erzgebirgisch genießen
Und auch kulinarisch hat Seiffen einiges auf Lager: In urigen Gasthäusern wie dem „Holzwurm“ kommen Spezialitäten auf den Tisch, bei denen man sich fühlt wie bei Oma – nur besser. Wie wär’s mit süßsaurer Linsensuppe, gefolgt von „Aardeppln un Quork“ (Kartoffeln mit Quark, Leinöl und Leberwurst), und als krönendem Abschluss einem „Seiff'ner Dalkn“ – also einem knusprigen Kartoffelpuffer mit Apfelmus? Herzhaft, herzlich, himmlisch.