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WANDERN IN DEN NOCKBERGEN

HOCHRINDL

Auf Tuchfühlung mit der Natur

Feldkirchen und die Hochrindl – das ist keine Fernbeziehung. Eher eine Art Nachbarschaft mit tiefen Gefühlen. Schon als Kinder wussten wir: Wenn der Schnee am Wachsenberg, in Gradisch oder auf der Hoada-Leit’n zu dünn war und unsere Hagan- und Pale-Brett‘ln mehr Gras als Weiß gesehen haben, dann war sie da – die Hochrindl. Verlässlich, verschneit, bereit.

Im Sommer? Da wurde gewandert. Oder besser: gegangen. Weil hier niemand auf Schrittzahlen schaut, sondern auf Wegkreuze, Wiederkäuer, Bergketten und die nächste Hütte mit Hollersaft und Kaiserschmarrn.

Die Hochrindl ist kein Ort, der Eindruck schinden will. Sie ist einfach. Und genau das macht sie so besonders. Keine Tiefgaragen, keine Champagnerlounges, kein Yoga mit Blick auf Infinitypools. Sondern echte Almen, Luft zum Einatmen, Wiesen, die nach Kindheit riechen, und Wälder, in denen das Handy lieber im Flugmodus bleibt – aus Respekt.

Ein Ort, der nichts beweisen muss

Natürlich hat sich auch hier was getan. Ein paar mehr Betten, Radwege, ein bisschen Komfort da und dort wären noch schön. Aber Gott sei Dank kein Disney-Alpen-Kitsch, kein Rundum-Glücklich-Paket. Die Hochrindl bleibt bei sich. Und das ist wahrscheinlich das Beste, was ihr (und uns) passieren konnte.

Von Alm zu Alm – mit leichtem Gepäck und vollem Herzen

Was man hier macht? Man geht. Zum Weißen Kreuz. Zur Bretthöhe. Auf den Speikkofel. Rund um den Speicherteich oder um den Kegel zur Herzl-, Hiasl- oder Wugganighütte, zum Gurkursprung oder zur Ursulaquelle, wo glasklares Wasser aus dem Boden sprudelt, wo es nach Moos riecht und Legenden durch die Zweige flüstern.

Und irgendwann, zwischen Zirbenwald und Weidezaun, merkt man: Die Seele atmet wieder.

Und die Kühe? Die haben’s längst raus.

Sie stehen da, wiederkäuend, mit diesem einzigartigen Blick, der sagt: „Hetzen? Wozu? Die Aussicht und die Almkräuter rennen uns nicht davon.“ Und wir Menschen? Wir könnten uns eine Scheibe abschneiden. Oder gleich zwei.