ALMMATURA – DIE ETWAS ANDERE REIFEPRÜFUNG
Matura heißt weiter nördlich übrigens Abitur. Und sie ist der offizielle Beweis, dass du was draufhast – normalerweise in der Schule. Und die Almmatura®? Ja, die ist was viel Lässigeres: Statt Mathematik gibt’s Mölchn (Melken), statt theoretischer Bio lernst du die Natur wirklich kennen und Deutsch klingt „a a bissl ondas“. All das mitten in den Bergen, auf der Hiaslalm Hochrindl, bei der Zirbenhütte – der etwas anderen Hochschule auf 1.670 m Seehöhe mit Aussicht, Almkühen und „Zirb‘ntschurtschn“!
Bei einer spannenden, lehrreichen Waldwanderung lernst du alles, was ein echter Almschlaumeier wissen muss: Was ist so besonders an der Zirbe – der Königin der Alpen? Was macht eine Lärche im Winter? Was machen Waldameisen, wenn‘s regnet? Und was genau macht eigentlich der Tannenhäher, wenn keiner hinschaut?
Mit Herz und Humor wird man zum echten Almprofi – Maturazeugnis inklusive! Du kannst mit der Almmatura in der Tasche zwar nicht auf einer Uni inskribieren, dafür aber künftig auf dem selbst gebrannten Zirbenbrettl herrlich jausnen!
Kurz gesagt: Es ist die lustigste Prüfung deines Lebens – und garantiert ohne Prüfungsangst!
Unser Kärntner Dialekt – akut vom Aussterben bedroht!
Hört man heute Jugendliche oder auch manche Ältere reden, glaubt man, sie hätten einen Sprachkurs bei den Außerirdischen gemacht! Daher wäre es ein großes Anliegen von mir, wenn es für Einheimische das "Kärntnerisch" als eigene Prüfung gibt – samt Brief und Siegel. Denn unser charmanter Dialekt, für den uns viele lieben, geht uns langsam verloren. Nicht zuletzt dank unzähliger internationaler Medien, Streamingdienste und TikTok-Geschwafel.
Während Urlaubsgäste uns beeindrucken wollen, indem sie mit glänzenden Augen versuchen, „Oachkatzlschwoaf“ zumindest so zu lallen, dass es nicht wie ein medizinischer Notfall klingt, werden bei uns aus Buabn plötzlich Jungs, das Essen schmeckt nicht mehr gut, sondern lecker, und über Schweine- und Rinderbraten regt sich ohnehin niemand mehr auf. Dass bei uns Tomaten und Kartoffeln Paradeiser und Erdäpfel heißen, wissen viele erst gar nicht mehr. Kein Wunder, inzwischen gehen wir auch nicht mehr in die Schule, sondern „zur“ Schule. Manche erst gar nicht mehr hinein. Gegenstände sind Fächer und der klassische Beistrich ist zum Komma degradiert. Auf Kärntnerisch ist Komma u.a. eine Wortkombination für "kann man". Komma bittschön ana sogn, wos dos soll? Oder der Begriff für einen kleinen Raum: Wos soll i in so ana winzign Komma?
Die Brühe in der Bowl verdrängt den Teller Suppe, Sahne ersetzt Obers und Rahm, statt der Jaus‘n reist ein Lunchpaket mit und im G'schäft fragen sie dich, ob du statt einem Sack'l eine Tüte willst (ich weiß, der Dativ!)? Das Ganze findet man auch noch ultra nice und mega geil – zumindest die Jugend – und einige alte Deppen, die sprachlich unbedingt subkulturell mithalten wollen und nicht wissen, dass sie selber eh nur cringe sind.
I hör jetzt lieber auf, Digga und hol meine Påtschn! Sonst wird aus dem Greißler gar noch die Tante Emma. Und då d‘rauf bin i wirklich nit vurbereitet.