MELANGE DER KULTUREN
Wer bei Sardinien an die klassischen italienischen Klischees wie Dolce Vita, Pizza Margheritha oder an blaue, im Meer schaukelnde Fischerboote denkt, liegt eindeutig falsch. Die Sarden sind ein Berg- und Hirtenvolk! Fischer, Pizza & Co gibt es natürlich auch, allerdings scheint Sardinien von den benachbarten Ländern mehr inspiriert und beeinflusst zu sein als von Italien selbst, auch wenn Römer, Pisaner und Genuesen ihre Spuren hinterlassen haben.
Von der Hauptstadt Cagliari nach Rom ist es immerhin doppelt so weit, wie an die tunesische Küste! Kein Wunder also, dass neben der italienischen, französischen, der spanischen und anderen auch afrikanische Kulturen die Insel prägen. Reduziert man Sardinien auf seine atemberaubenden Strände und sein türkises, glasklares Wasser, wird es gerne als Karibik Europas bezeichnet. Der gesamten Schönheit der Insel wird diese oberflächliche Etikettierung allerdings nicht gerecht.
Sardinien bezaubert durch seine einzigartige Natur, ein großartiges, abwechslungsreiches Landschaftsbild, seine reiche kulturelle Vielfalt, die sich in nahezu allen Lebenssituationen widerspiegelt, durch einzigartige Traditionen samt vieler regionaler Feste, Dialekte, „Sardu“, der eigenen Sprache und nicht zuletzt seiner unvergleichlichen Küche. Diese ist geprägt von den Hirten und Bauern im Landesinneren aber auch den Einflüssen der maritimen Kultur entlang der Küste. Hinfahren, erleben, genießen!
Persönliche Tipps
Ein kleiner kulinarischer Auszug: Porcheddu – junges Schwein am Spieß über offenem Feuer gegrillt und mit Myrthe gewürzt; Culurgiones – gefüllte Teigtaschen; Bottarga – getrockneter und gesalzener Rogen, perfekt mit Spaghetti; Fregola con Arselle – kleine geröstete Pastakügelchen z.B. in Suppe mit Venusmuschen; Pecorino Sardo – den Schafskäse gibt es überall, besonders in den Bergdörfern; Pane Carasau – das knusprige hauchdünne Hirtenbrot; Mirto, der traditionelle Likör; Salsiccia Sarda – Sardische Wurst mit Fenchelsamen und natürlich herrlicher Wein (Cannonau) sowie hervorragendes Olivenöl. Na, Appetit bekommen?
